Die Geburt

1.1. Geburtsanzeichen

Die Geburtsanzeichen beim Schaf, welches kurz vor der Lammung steht sind:

- es sondert sich von der Herde ab
- es kümmert sich um andere Lämmer
- es uriniert sehr häufig
- es ist allgemein sehr unruhig, legt sich oft hin und steht wieder auf
- die Scheide wird rot, schwillt an und ist schleimig
- das Euter ist prall gefüllt

Um die Geburt nicht zu stören, sollte man solche Schafe in Ruhe lassen. Unnötige Eingriffe verzögern die Geburt, was eine zusätzliche Belastung für Muttertier und Lamm bedeutet.

1.2. Die normale Geburt

Die Geburt gliedert sich in Eröffnungsphase (passive Phase), in Austreibungsphase (aktive Phase) und in die Nachgeburtsphase. Die Eröffnungsphase verläuft meist unbemerkt. Dabei wird der Gebärmutterhals, sowie der Geburtsweg eröffnet und geweidet. Am Ende dieser Phase platzt die Wasserblase. Jetzt beginnt die Austreibungsphase mit intensiver Wehentätigkeit. Die normale Zeitspanne für eine Geburt beträgt bis zu 30 Minuten für Einlinge. Bei Zwillingen kann es bis zu 70 Minuten dauern. Bei Erstlingsschafen können diese Zeiten noch länger sein. Danach beginnt die Nachgeburtsphase. Dabei wird die Nachgeburt abgestoßen. Diese sollte von der Weide, oder aus dem Stall entfernt werden, da manche Schafe die Nachgeburt fressen, was wiederum zu Verdauungsstörungen führen kann. Die Nachgeburtsphase sollte nach ca. 3 Stunden beendet sein.

1.3. Geburtslagen

Bei den Geburtslagen unterscheiden wir die Vorderendlage und die Hinterendlage. Die Vorderendlage ist die häufigste Geburtslage. Bei ihr wird das Lamm mit den Vorderbeinen voran geboren. Erkennbar ist diese Lage daran, das bei der Geburt die Klauenunterseite (Sohle) nach unten, also zum Euter hin zeigt. Bei der Hinterendlage hingegen zeigt die Klauensohle nach oben. Bei einer Hinterendlage kann es passieren, daß das Lamm Fruchtwasser schluckt und erstickt. Deshalb sollte bei der Hinterendlage schon bald Geburtshilfe geleistet werden..